Keine Macht für Niemand

Die Geschichte der Ton Steine Scherben

Ton Steine Scherben - das ist mehr als nur der Name einer Band. Ton Steine Scherben - das ist der Mythos der siebziger Jahre. Ton Steine Scherben - das ist Kult. Die Scherben repräsentierten das Lebensgefühl einer Generation, das rebellische, trotzige, träumerische und utopische Lebensgefühl der Jugend, die den Aufstand probte. Die Scherben schrieben den Soundtrack der linken Bewegung. Die Einheit von Musik und Politik, Kunst und Leben war für sie oberstes Gesetz.

Und ihre Anhänger maßen sie an diesem Anspruch. Wer den Traum von selbstverwalteten Jugendzentren, Universitäten und Fabriken träumte, der durfte sich nicht an die Musikindustrie verkaufen. Keine Macht für Niemand, auch nicht für die Bosse der Plattenfirmen! So schlugen die Scherben alle Angebote aus und produzierten ihre Platten selbst. Viel Geld war mit dieser Haltung nicht zu machen, umso mehr aber eine mitreißende, poetische, kraftvolle und immer authentische Musik. Sie sangen, was sie lebten, träumten, erlitten und genossen.

Laß uns ein Wunder sein - die Scherben waren das Wunder einer Band, die 15 Jahre lang am Hungertuch nagte, obwohl sie immer vor vollen Häusern spielte - bis eines Tages ihr Sänger Rio Reiser die Schnauze voll hatte und endlich einmal Geld sehen wollte. Da wurde aus dem Revolutionär von einst der »König von Deutschland«.

Das Buch zeichnet die Geschichte der Scherben nach, von ihrer Gründung im Jahre 1970 bis zur Auflösung im Jahre 1985. Interviews mit Bandmitgliedern und Weggefährten von damals gehen der Frage auf den Grund, was die Scherben aus heutiger Sicht waren - und sind. Eines ist jedenfalls sicher: Die Legende lebt!

DER INHALT

Erster Teil:
Die Scherben in Berlin
1970: Eine Band wird gegründet
1971: Musik ist eine Waffe
1972: Keine Macht für Niemand
1973: »Wir können nicht mehr«
1974: Die Scherben machen weiter
1975/I: Bye Bye Berlin

Zweiter Teil:
Die Scherben in Nordfriesland
1975/II: Land in Sicht
1976: Angriffe auf die linke Legende
1977: Jeder für sich
1978: Umbesetzungen
1979/1980: Comeback mit Tarot
1981: Vorbereitung auf die große Tournee
1982: 300.000 Miese
1983: Endlich eine große Agentur
1984: Auf Wahlkampftour mit den Grünen
1985: Alles ist im Wandel, nichts bleibt, wie es ist

DIE AUTOREN

Kai Sichtermann wurde 1951 geboren. Er war von Anfang an, mit einer Auszeit von zwei Jahren, bis zum Ende bei den Scherben dabei. Wo die Erinnerung nicht reichte, hat Kai Sichtermann Dokumente gesammelt, Zeitzeugen befragt und das Material zusammen getragen, um hier die erste Biographie der Band vorzulegen. Kai Sichtermann ist immer noch Musiker. 1998 erschien die NACHTFALTER-CD »Träume, Tod, Erinnerung«, die er mit Freunden und ehemaligen Scherben-Musikern aufnahm. 

Jens Johler wurde 1944 geboren. Er war Schauspieler, lehrte Ökonomie an der FU Berlin und ist heute Schriftsteller. Er schrieb Theaterstücke, Romane und Erzählungen. Und er kennt die Scherben vom ersten Tag an.

Christian Stahl ist 1970 geboren worden. Rundfunk- und Fernsehjournalist beim SFB. Als die Scherben sich auflösten, war er 15 Jahre alt und gründete gerade seine erste Band.

Leseprobe

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